Die Schülerinnen und Schüler des E-Jahrgangs im Gespräch mit Kieler Abgeordneten


Am Montag, den 13.2.2023, hatten wir, der E-Jahrgang, die Möglichkeit mit ein paar Abgeordneten über ein paar interessante und kontroverse Themen zu sprechen. In diesem Gespräch haben wir viele neue Eindrücke im Hinblick auf Politik bekommen, diese möchten wir in diesem Artikel teilen!

Die Veranstaltung wurde uns durch DialogP ermöglicht! Der Verein setzt sich dafür ein Jugend und Politik zusammen zu bringen, den Schüler*innen wird die Möglichkeit geboten, mit Abgeordneten auf Augenhöhe zu sprechen und sich auszutauschen. Dieses Projekt soll außerdem Vorbehalte gegenüber Politiker*innen entgegenwirken und Spaß beim Diskutieren bringen.

Natürlich konnten wir nicht unvorbereitet in diesen Austausch gehen, wir haben uns in Gruppen zusammengetan und überlegten, welche Themen wir gerne diskutieren würden. Wir hatten viele verschiedene Ideen, haben uns aber am Ende auf fünf Punkte geeinigt:

  1. Sollten allen Schüler*innen die Kosten für die Schülerfahrkarten im ÖPNV erlassen werden?
  2. Sollten Menstruationsartikel auf allen öffentlichen Toiletten kostenlos zur Verfügung stehen?
  3. Sollten alle Geflüchteten gleichbehandelt werden? (Sollte die Hilfe, die die Ukrainer bekommen haben, zum Standard werden?)
  4. Sollte die Wehrpflicht reaktiviert werden?
  5. Sollte das Schulsystem erneuert werden? (späterer Schulbeginn, weitere Digitalisierung, stärkere Individualisierung)

Nach dem Finden der Themen hat sich jede Gruppe mit ihrem Thema befasst und sich Fragestellungen oder Argumente herausgesucht, um sich auf die Diskussion vorzubereiten.

Am Tag der Diskussion begrüßten wir die Politiker*innen Nelly Waldeck von der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Birte Pauls von der SPD und Oliver Kumbartzky von der FDP bei uns in der Aula. Um ein bisschen miteinander warm zu werden, starteten wir mit einem Warm-up, bevor es in die Diskussionskreise ging.

Jede Gruppe hatte pro Politiker*in 12 Minuten Zeit, um ihr Thema rüberzubringen und aufeinander einzugehen, die Perspektive eines/einer erfahrenen Politiker*in hat dabei geholfen, einen anderen Blickwinkel auf einige Dinge zu erlangen. In den Diskussionskreisen verging die Zeit meist viel zu schnell, doch hatte man am Ende weitere Aspekte des Themas, die man im Gespräch mit den anderen Politiker*innen wieder anbringen konnte.

Im nächsten Schritt wurden von jeder Gruppe die stärksten Argumente zusammengetragen und darüber abgestimmt, ob man eher Pro oder Kontra ist.

Die Tendenz der Ergebnisse war meist relativ schnell erkennbar, die Mehrheit der Schüler*innen waren dafür, dass die Fahrkarten kostenlos werden, da die meisten davon profitieren würden und auch Familien, die sich schwer die 40€ bis teilweise 120€ (Wohnort abhängig) leisten können, dadurch eine Last weniger haben. Es gab vereinzelt auch Gegenstimmen, die ein Problem in dem Aspekt der Finanzierung sahen.

Im Gegensatz dazu waren beim zweiten Thema beinahe alle Karten, die aufgezeigt wurden, grün. Hygieneartikel sollten für menstruierende Personen überall frei zur Verfügung stehen.

Auch beim dritten Thema war die Mehrheit der Meinung, dass alle Menschen, die flüchten mussten oder müssen, gleich behandelt und die gleiche Unterstützung bekommen sollten.

Das Thema Wehrpflicht ist ziemlich kontrovers und das hat sich auch in unserem Ergebnis widergespiegelt, die meisten stimmten dagegen, vereinzelt waren grüne Karten zu sehen, aber die Tendenz war nein. Ein großer Aspekt, den die verschiedenen Politiker*innen und Schüler*innen angesprochen haben, war, dass man junge Menschen nicht dazu drängen sollte, etwas zu machen, da dies die Zukunft der Menschen beeinflusst. Man sollte ermutigen und nicht drängen, eine Person sollte so etwas aus eigener Überzeugung machen, nicht weil sie dazu verpflichtet wird.

Auch bei dem letzten Thema fiel das Ergebnis ziemlich eindeutig aus, die Mehrheit war dafür, dass sich das Schulsystem verändern sollte, vor allem in Bezug auf Digitalisierung, bei der Verschiebung des Schulbeginns auf eine spätere Uhrzeit gab eher gemischte Meinungen. Das Argument dafür war, dass Schüler*innen immer später ins Bett gehen und sich dadurch morgens schlecht konzentrieren können. Auf der Gegenseite wurde angemerkt, dass man dann aber in Kauf nehmen muss, tagsüber länger in der Schule zu sein und am Nachmittag weniger Freizeit zu haben. Im Allgemeinen hat Pro aber mehr überzeugt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass dieses Projekt eine sehr spannende Erfahrung war und uns einen guten Einblick gegeben hat, auf was man denn alles achten muss, um Ideen in der Politik durchzusetzen, es war außerdem spannend, mal auf Augenhöhe mit Abgeordneten zu sprechen und ein bisschen mehr über ihren Beruf aber auch über sie persönlich zu erfahren. Ich möchte mich herzlich bei DialogP bedanken, dafür, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, teilzunehmen. Außerdem vielen Dank an die Abgeordneten, die sich Zeit genommen haben, mit uns zu sprechen und auch danke an Frau Reimann und Herrn Möllgaard, die dieses Projekt begleitet haben.

Amely Braams (Moderatorin), Es



Informationen zum Thema


Wirtschaft/Politik (WiPo)

Das Fach Wirtschaft/Politik wird an den Gymnasien Schleswig-Holsteins i. d. R. beginnend mit dem 9. Schuljahr unterrichtet.

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